Stechmücken – die Quälgeister des Sommers

Stechmücke auf Arm
Stechmücke auf Arm

Über 50 Stechmückenarten zählen die Biologen alleine in Deutschland, über 3.500 weltweit. Sie unterscheiden diese in drei Gruppen. Die "Hausmücken", die uns Menschen am nächsten sind und bevorzugt in Regentonnen und stillen Gartentümpeln ihre Eier ablegen. Die "Waldmücken" hingegen bevorzugen versumpfte Wälder, und die "Überschwemmungsmücken" sind meist in der Nähe von Gewässern zu finden.

Mücken legen ihre Eier im Wasser oder dessen direkter Nähe ab. Aus diesen entstehen in einem zweiten Stadium Larven und daraus Puppen. Während die Brut in mit Fisch besetzten oder naturnah gehaltenen Teichen eine Reihe natürlicher Feinde hat, fehlen diese in Wasserbottichen, unbedacht abgestellten Eimern oder Gartentümpeln.

Nicht alle Arten stechen

Mücken ernähren sich primär von Pflanzensäften und nicht nur von Blut, wie manche denken. Nur weibliche Mücken stechen, weil sie nach der Begattung die Proteine aus dem Opferblut zur Fortentwicklung der Eier benötigen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe an Mücken, die überhaupt nicht stechen. So sind beispielsweise die großen Schnaken oder aber die Fenstermücke harmlos für den Menschen.

Bei den Stechmücken gibt es einzelne Arten, deren Stich schwere Körperreaktionen hervorrufen oder auch gefährliche Krankheiten übertragen können. Hierzulande ist besonders die Kriebelmücke gefürchtet. Stiche des winzigen Exemplars können große Schwellungen oder gar Schocks hervorrufen, und so mancher landete schon nach einem Stich dieser Spezies in der Notaufnahme eines Krankenhauses.

Die in Deutschland jedoch am häufigsten vertretenen Mückenarten sind die gemeine Stechmücke, die Ringelmücke oder die Wiesenmücke, die alle gerne einmal zustechen. Zudem wurde hierzulande auch die Asiatische Tigermücke gesichtet, von der vermutet wird, dass sie sich in nächster Zeit umfangreich bei uns niederlassen wird. Diese Mückenart ist besonders gefürchtet, da sie Erreger ernst zu nehmender Krankheiten übertragen kann.

Effektiver Schutz

Kaum zu Bett gegangen hört man es: ein hoher Summton, der um den eigenen Kopf zu kreisen scheint. Mit bis zu 1.000 Schlägen pro Minute erzeugen die Flügel der Stechmücken jenes Geräusch, dass viele aus dem Bett treibt. Jetzt gilt es, den Störenfried zu finden und zu exekutieren. Dabei hätte er es gar nicht bis ins Schlafgemach schaffen müssen. Um es den stechenden Tänzerinnen möglichst schwer zu machen, gilt es, frühzeitig stehende Wasserflächen mit Ausnahme naturnaher Teiche zu vermeiden oder abzudecken. Aber auch der Erhalt oder gar die Ansiedlung von Schwalben am Haus ist sehr hilfreich. Der Naturschutzbund in Baden-Württemberg schreibt, dass "Schwalben 1,2 Kilogramm Insekten für die Aufzucht einer Brut von vier bis sechs Jungen benötigen. Das entspricht grob geschätzt 12.000 Insekten."

Was tun bei einem Stich?

Generell gilt: Besser vorbeugen als die Stiche behandeln.  Insektengitter vor Fenstern und Terrassentüren oder ein Moskitonetz über dem Bett können schnell und effektiv Abhilfe schaffen. Mücken mögen auch bestimmte Pflanzen nicht. So kann man sich Katzenminze oder eine Tomatenpflanze zulegen, deren Duft die Blutsauger zum Abdrehen bewegt. Auch helle Kleidung, die nicht zu eng am Körper anliegt, ist hilfreich. Zwar kann sie Stechmücken nicht abwehren, macht sie aber für diese weniger attraktiv.

Camping- oder Naturfreunde sind meist erfahrener in der Mückenabwehr und bedienen sich gut wirksamer Räucherstäbchen oder Geruchskerzen. Aber auch im Handel oder Apotheken erhältliche Tinkturen zum Auftragen auf die Haut, sog. Repellentien, wirken durch das darin enthaltene Zitronen- oder Zedernöl abschreckend für die Insekten.

Sticht die Mücke einmal zu, so rät der Apotheker zu entzündungshemmenden, aber regenerativ wirkenden Salben wie das Combudoron oder einer Kortisonsalbe. Wichtig ist, die Mittel rechtzeitig zu Hause zu haben und zeitnah nach dem Stich aufzutragen. Neuer auf dem Markt sind Sonnenschutzmittel, die auch einen Insektenschutz beinhalten.

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