In Deutschland werden jährlich über 45 Millionen Küken durch Schreddern oder Vergasen getötet. Nachdem NRW die Kükentötung verbieten wollte, bleibt die grausame Praxis nun doch vorerst erlaubt. Ausschlaggebend ist ein Gerichtsentscheid nach Klage zweier Brütereien.
Im Falle einer Klage zweier Kükenzüchter aus NRW hat das Oberverwaltungsgericht Münster entschieden: Die Tötung männlicher Eintagsküken bleibt vorerst erlaubt. Ein herber Rückschlag für den Tierschutz und für Verbraucherschutzminister Johannes Remmel, der die Landkreise in NRW dazu aufgefordert hatte, das systematische Töten per Ordnungsverfügung zu verbieten.
Ein grausamer Tod
In Deutschland werden jährlich mehr als 45 Millionen Küken kurz nach dem Schlupf getötet. Bei den Tieren handelt es sich um die männlichen Nachkommen der Legehennenrassen, die später weder Eier legen noch viel Fleisch ansetzen. Beides macht sie für Kükenzüchter wirtschaftlich wertlos. Die Tiere kommen im Alter von einem Tag in den Schredder oder werden vergast.
Tierschutzgesetz muss geändert werden
Laut Gericht hat der Bundesgesetzgeber im Tierschutzgesetz keine Ermächtigungsgrundlage für den Erlass eines Tötungsverbots geschaffen. Was den Tieren also jetzt noch helfen kann, ist eine Änderung des Tierschutzgesetzes. Entsprechenden Forderungen ist Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bisher jedoch nicht nachgekommen. Der Minister setzt vielmehr auf ein in der Entwicklung stehendes Analyseverfahren, mit dem das Geschlecht des Huhnes im 72 Stunden lang bebrüteten Ei ermittelt werden kann. Eier mit männlichem Embryo können auf diese Weise aussortiert werden.
Zweinutzungshuhn als Alternative
Die Geschlechtsbestimmung im Ei kann aus Tierschutzsicht ein erster Schritt sein, die Systemfrage wird durch das technische Verfahren allerdings nicht gelöst. So sieht der Deutsche Tierschutzbund das Kükentöten als Zeichen einer völlig aus dem Ruder gelaufenen Tierhaltung und fordert Konzepte, die einen Ausstieg aus der Intensivhaltung von Legehennen möglich machen. „Die Legehennenzucht ist aus dem Ruder gelaufen, nicht nur die Tiere, auch die Hühnerhalter sind diesem System ausgeliefert“ sagt Thomas Schröder, Präsident des Verbandes und ergänzt: „Ein Verbot des millionenfachen Kükentötens würde das notwendige Ende der auf Hochleistung spezialisierten Intensivzucht beschleunigen“. Eine Alternative zum millionenfachen Töten ist die Rückkehr zum Zweinutzungshuhn, bei dem beide Geschlechter - zur Eier- oder zur Fleischproduktion – zum Einsatz kommen.
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