Leidet mein Tier an einer Futtermittelallergie?

Katzen Trockenfutter in einer weißen Schale, die die Form eines Katzenkopfes hat
Katzen Trockenfutter

Ständiges Kratzen, massive Hautprobleme, wiederkehrende Ohrenentzündungen, sowie Durchfall und Erbrechen – dies sind die typischen Symptome einer Futtermittelallergie. Doch nicht alles, was nach Allergie aussieht, ist auch immer gleich eine Allergie. Heute glauben viele, das eigene Tier sei von einer Futtermittelallergie betroffen. Warum auch nicht – die Futtermittelallergie ist derzeit in aller Munde, sie geistert über Hundewiesen und in Wartezimmern von Tierarztpraxen herum, in Online-Foren finden endlose Diskussionen zum Thema statt.

Allergie seltener als gedacht
Tatsächlich ist die Futtermittelallergie weitaus seltener als vielleicht gedacht. Sowohl beim Hund als auch bei der Katze ist die Flohstichallergie die häufigste Ursache einer allergischen Hauterkrankung. Viele weitere Erkrankungen können Magen-Darmprobleme oder eine entzündete Haut verursachen. Der Tierarzt des Vertrauens hilft hier weiter.

Ursachen erkennen
Wird eine Futtermittelallergie vermutet, kommt Arbeit auf den Tierhalter zu. Denn die effektivste und genaueste Art, herauszufinden, ob und worauf ein Tier allergisch reagiert, ist eine Ausschlussfütterung. Das heißt, über mindestens acht Wochen werden ausschließlich eine Fleischsorte und eine Kohlenhydratquelle gefüttert (beispielsweise Pferd und Hirse). Nichts anderes. Im Idealfall sollten genau diese Zutaten noch nie vorher im Napf gelandet sein. Leider gestaltet sich die Suche nach ‚unbekannten‘ Zutaten immer schwieriger, da viele Futterhersteller exotische Zutaten in ihr reguläres Futter geben. Als Tierhalter macht es Sinn, sich schon beim Kitten oder Welpen zu überlegen, bestimmte Zutaten als Reserve zu behalten und eben nicht zu füttern. Hier gilt: Schauen Sie kritisch auf die Zutatenliste des Tierfutters.

Symptome beheben - Leid beenden
Wenn nach einigen Wochen Ausschlussfütterung juckende Haut, Durchfall und Erbrechen verschwinden, liegt wahrscheinlich eine Futtermittelallergie vor. Beweisend ist aber erst, wenn die Symptome bei Wiedereinführung des alten Futters erneut auftreten. Die Therapie einer Futtermittelallergie ist theoretisch denkbar einfach: Die Zutaten, auf die der Vierbeiner allergisch reagiert, werden weggelassen. Die Praxis aber will gut durchdacht sein… Hier hilft ein sorgfältig geführtes Futtermitteltagebuch. Darin werden jeden Tag das Futter und die Krankheitssymptome (Juckreiz, Zustand der Haut und Verdauung) eingetragen. So stellt man fest, welche Zutaten gut vertragen werden und welche tabu sind.

Der Weg ist lang… Doch der Erfolg ist überzeugend! Ist das ideale Futter für einen Allergiker gefunden, fällt mit den Beschwerden ein oftmals lange andauernder Leidensdruck vom Vierbeiner ab – und auch von seinem Menschen.

Text: Dr. med. vet Charlotte Kolodzey

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